Die ersten Siedlungen an der Ostküste des Adriatischen Meeres entstanden im 12. und 11. Jahrhundert v. Chr. im Zuge der Ionischen bzw. auch später der großen griechischen Kolonisation. So geht die Gründung der Siedlung Split auf diese Zeit zurück (Split von gr. Aspalatos oder Spalatos = Höhle) [19]. Im 4. Jahrhundert v. Chr. erwähnte der griechische Historiker Herodot außerdem die im Werk beschriebenen Illyrer (ein indogermanisches Volk) als zusätzlich ansässig gewordenes Volk. Ab der Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr. wuchs der politische Einfluss der Römer auf die illyrischen Stämme zwischen der Küste und der pannonischen Ebene. Im Jahr 34 v. Chr. verleibte Oktavian, der spätere Kaiser Augustus, dieses Gebiet Rom ein. Zu Beginn des 1. Jahrhunderts wurde die römische Provinz Dalmatia, benannt nach dem Stamm der Delmatae, gebildet. Im Jahr 293 wurde unter der Herrschaft des Kaisers Diokletian die Provinz entlang des Flusses Drina geteilt. Nach Teilung des römischen Reiches in West- und Ostrom im Jahre 395, kam das Gebiet Kroatiens zu Ostrom.
Im 6. Jahrhundert rückte das zentralasiatische Reitervolk der Awaren in das von den Langobarden geräumte Pannonien ein. Die Kroaten wurden im 7. Jahrhundert vom byzantinischen Kaiser Herakleios in ihr heutiges Siedlungsgebiet gerufen, um ihm beim Kampf gegen die Awaren zu helfen (siehe auch Landnahme der Slawen auf dem Balkan). Nach dem Bericht des Byzantinischen Kaisers Konstantin VII. Porphyrogennetos, stammten die Kroaten aus dem Gebiet des heutigen Galizien.
Der Name der Kroaten ist erstmals in einer Quelle aus dem 9. Jahrhundert belegt. Der Name selber hat keine slawischen Wurzeln, sondern stammt mit größter Wahrscheinlichkeit aus dem persischen Raum.
Im Jahr 879 wird Fürst Branimir von Papst Johannes VIII. mit „dux Croatorum“ angeschrieben und angesprochen, was seinerzeit einer Anerkennung des mittelalterlichen Kroatien gleichkommt. Der um 925 zum König gekrönte Tomislav (910–928), konnte wohl zwischenzeitig die Ungarn als auch die Bulgaren zurückschlagen.
Kroatisches Königreich (924–1102) [Bearbeiten]
Krönung des ersten kroatischen Königs
Tomislav im Jahre 924
Domagojs Enkel, Tomislav, wurde 924 der erste König Kroatiens und gleichzeitig war dies auch der erste Königstitel in der Geschichte der Südslawen. Papst Johannes X. erkannte diesen Titel sofort an. Während seiner Herrschaft fielen die Magyaren im pannonischen Becken ein. Tomislav verteidigte sein Königreich, das aus Zentralkroatien, Slawonien und Teilen Dalmatiens und Bosniens bestand, erfolgreich gegen die Ungarn. Die Blütezeit erreichte das Königreich unter der Regentschaft von König Petar Krešimir IV. Unter seiner Herrschaft wurde im Jahr 1059 die Kirche in Anlehnung an den Römischer Ritus reformiert. Dies war hinsichtlich des Schisma von 1054 und der Treue zu Rom von Bedeutung. Das Königreich existierte bis ins Jahr 1102 weiter.
Kroatien in Personalunion mit Ungarn (1102–1526) [Bearbeiten]
Im Jahr 1102 erfolgte die Krönung des ungarischen Königs Koloman zum kroatischen König in Biograd bei Zadar und Kroatien kam durch ein Abkommen (Pacta conventa) in Personalunion zu Ungarn, mit eigener Verwaltung unter einem kroatischen Ban (Befehlshaber).
Die Personalunion mit dem Königreich Ungarn blieb, mit Ausnahme der Türkenkriege im 16., 17. und frühen 18. Jahrhundert, und einiger anderer Unterbrechungen, in verschiedener Form bis 1918 bestehen.
Osmanisches Reich (1451–1699) und Habsburger (1527–1918) [Bearbeiten]
Mitte des 15. Jahrhunderts erlitten Ungarn und Kroatien schwere Gebietsverluste durch die Expansion des Osmanischen Reiches. Um militärisch Beistand zu erhalten und weitere Gebietsverluste an die Osmanen zu verhindern, rief der kroatische Sabor die Habsburger auf, die Regentschaft über Kroatien zu übernehmen. Nach zahlreichen Schlachten gelangte im 18. Jahrhundert ein Großteil Kroatiens unter Verwaltung der Habsburger. Die historischen kroatischen Regionen Dalmatien und Teile Istriens standen seit dem Spätmittelalter unter der Herrschaft der Republik Venedig. Die Republik Dubrovnik konnte als einziges der Gebiete des heutigen Kroatien vom 14. Jahrhundert bis zum Jahr 1808 ihre staatliche Unabhängigkeit bewahren.
Kroatien hatte jahrhundertelang die Funktion als Bollwerk Europas gegen das Osmanische Reich. Dies geschah auch durch die Schaffung der sogenannten Militärgrenze in der sich auch in bedeutender Zahl Orthodoxe Christen ansiedelten. Zeitweilig erhielten die Bewohner der Militärgrenze Privilegien in Form des Statuta Wallachorum.
Wappen des
Dreieinigen Königreichs Kroatien, Dalmatien und Slawonien
Nach den napoleonischen Kriegen kamen 1815 ganz Dalmatien und Istrien unter österreichische Herrschaft, wurden jedoch aus politischen Gründen („divide et impera“) nicht verwaltungsmäßig mit dem übrigen Kroatien vereinigt, sondern zu separaten Kronländern innerhalb der österreichischen Reichshälfte, während das Königreich Kroatien und Slawonien zur ungarischen Reichshälfte gehörte.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wuchs unter der kroatischen Bevölkerung das Verlangen nach mehr Selbstbestimmungsrechten. In den Revolutionsjahren um 1848 verkörperte insbesondere Ban Josip Jelačić die Symbolfigur kroatischer Interessen, welche nach Eigenverwaltung strebten. Den nationalen Bestrebungen wurde jedoch durch den Österreichisch-Ungarischen Ausgleich und den Ungarisch-Kroatischen Ausgleich 1867 ein Ende gesetzt. Das 19. Jahrhundert war auch geprägt vom so genannten Illyrismus, einer Bewegung, die zahlreiche kulturelle Veränderungen durchsetzte. Es kam zu einer Standardisierung der kroatischen Sprache und gleichzeitig wurde die Idee geboren, alle Südslawen in einem Staat zu vereinen.
Entstehung des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen (1918–1941) [Bearbeiten]
Kroatien begann sich nach Ende des Ersten Weltkrieges im Jahre 1918 aus der österreichisch-ungarischen Monarchie zu lösen. Italienische Truppen begannen daraufhin mit der Besetzung von kroatischen Gebieten längs der Ostküste der Adria, da Italien im Londoner Vertrag von 1915 deren Annexion zugesagt worden war. Angesichts dessen beschloss der Nationalrat der Slowenen, Kroaten und Serben Ende November 1918 die sofortige Vereinigung Kroatiens mit dem Königreich Serbien, woraus dann das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen entstand. Viele Kroaten lehnten aber die monarchistische Staatsform ab, fühlten sich benachteiligt und verlangten für Kroatien die Gründung einer Republik. Dazu kam, dass die Verfassung eine zentralistische Staatsorganisation und die Auflösung der historischen Provinzen vorsah, was den Serben als zahlenmäßig größtem Volk de facto die Vorherrschaft sicherte.
1929 löste König Aleksandar I. das Parlament auf und benannte den Staat in Königreich Jugoslawien um. Er regierte diktatorisch vorwiegend mit Hilfe serbischer Offiziere. Als Reaktion hierauf gründete Ante Pavelić die von Mussolini unterstützte faschistische Ustaša-Bewegung.
Kroatien im Zweiten Weltkrieg [Bearbeiten]
Vier Tage nach dem Überfall Deutschlands auf das Königreich Jugoslawien marschierte am 10. April 1941 die Wehrmacht in Zagreb ein. Am 17. April 1941 kapitulierte Jugoslawien vor den Achsenmächten. Kroatien wurde zum deutschen Vasallenstaat. Mit Unterstützung der Achsenmächte hatte die Ustaša unter Ante Pavelić bereits am 10. April den Unabhängigen Staat Kroatien (NDH) ausgerufen. Faktisch war der Ustascha-Führer Ante Pavelić unter dem Titel Poglavnik Staatschef des Unabhängigen Staates Kroatien. Er errichtete eine faschistische Diktatur, welche Juden, Serben, Roma, kroatische Antifaschisten u.a. systematisch verfolgte und ermordete. Traurige Berühmtheit hat dabei das Konzentrationslager Jasenovac erlangt, das auch als kroatisches Auschwitz in die Geschichte einging. Demokratische Wahlen, die das Ustaša-Regime vor dem kroatischen Volk legitimiert hätten, wurden nicht abgehalten. Vom Sommer 1941 an begann ein bewaffneter Aufstand der kroatischen Kommunisten gegen das Ustaša-Regime, die als Teil der jugoslawischen Partisanenbewegung im Laufe der Jahre 1942 und 1943 einen großen Teil des Landes unter ihre Kontrolle bringen konnten. Neben Tito war Andrija Hebrang eine der Führungspersönlichkeiten.
Kroatien als Teilrepublik Jugoslawiens (1945–1991) [Bearbeiten]
- Hauptartikel: Sozialistische Republik Kroatien
Nach Kriegsende wurde Kroatien eine von sechs Teilrepubliken (Sozialistische Republik Kroatien) der neu gegründeten Föderativen Volksrepublik Jugoslawien, ab 1963 Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien (SFRJ), unter der Regierung Titos.
Im Jahre 1971 wurde die Protest- und Reformbewegung Kroatischer Frühling niedergeschlagen. Nach dem Tod Titos 1980 nahmen die Spannungen zwischen Kroatien und der von Serben dominierten jugoslawischen Regierung zu. Ende der achtziger Jahre hatten sich aus den Bestrebungen nach mehr Autonomie die Forderungen nach der Unabhängigkeit von Jugoslawien entwickelt. Der Kroate Franjo Tuđman, der an der Seite Titos gegen das Ustascha-Regime gekämpft hatte, erlangte bei der kroatischen Bevölkerung großen Zuspruch. Nachdem die geschwächte jugoslawische Regierung ein Mehrparteiensystem zugelassen hatte, gründete Tuđman 1990 die Kroatische Demokratische Gemeinschaft (HDZ), die bald den Charakter einer Volkspartei annahm. Seine Forderung nach einem unabhängigen Kroatien löste bei den Serbischstämmigen, die laut damaliger Verfassung das zweite Staatsvolk darstellten, Proteste aus, doch die HDZ gewann bei den Wahlen die Mehrheit der Parlamentssitze, und Tuđman wurde zum Präsidenten gewählt.
Unabhängigkeitskrieg Kroatiens (1991–1995) [Bearbeiten]
- Hauptartikel: Kroatienkrieg
In der Folge eines abgehaltenen Referendums über die Unabhängigkeit Kroatiens, in dem 93,2 % der Wahlbeteiligten bei einer Wahlbeteiligung von 93,5 % für die Souveränität stimmten, erklärte Kroatien im Juni 1991 unter Franjo Tuđman seine Unabhängigkeit. Die internationale Anerkennung folgte vom 26. Juni 1991 an.[20] Die de facto von Serbien dominierte Jugoslawische Volksarmee versuchte die Unabhängigkeitsbestrebungen militärisch niederzuwerfen. Der militärische Versuch, kroatische Gebiete sowohl mit großem als auch geringem Anteil an serbischer Bevölkerung von Kroatien abzuspalten und mittelfristig an Serbien anzugliedern, mündete in dem fast vier Jahre andauernden Kroatienkrieg, der erst nach militärischen Erfolgen der Kroaten 1995 nach der Militäroperation Sturm mit dem Vertrag von Dayton vom 14. Dezember 1995 endete.
Kroatien nach Erlangung der Unabhängigkeit [Bearbeiten]
Im Oktober 2001 unterzeichnete Kroatien ein Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union.[21] Es sichert Kroatien den freien Zugang zum Europäischen Binnenmarkt, verlangt aber auch umfangreiche Wirtschafts- und Sozialreformen. Die Änderung des Wirtschaftssystems vom realen Sozialismus in eine soziale Marktwirtschaft erfordert zahlreiche Maßnahmen. Ein Schwerpunkt ist die weitere Privatisierung von Unternehmen und die Schaffung von Investitionsanreizen [22]. Seit dem 18. Juni 2004 ist Kroatien offizieller EU-Beitrittskandidat. Allerdings begannen die Beitrittsverhandlungen erst nach einem Beschluss der EU-Außenminister vom 3. Oktober 2005, da Kroatien bis dahin nach Auffassung der EU-Kommission nur mangelhaft mit dem Haager Kriegsverbrechertribunal kooperiert hatte.[23]. Weitere Reformen sind im Bereich Justiz und Soziales notwendig. Ferner ist der Kampf gegen Korruption eine Grundvoraussetzung für eine EU-Vollmitgliedschaft. Im November 2008 werden Kroatien gute Fortschritte bescheinigt und ein Abschluss der Beitrittsverhandlungen für 2009 in Aussicht gestellt.[24]
Politik und Verwaltung [Bearbeiten]
Politische Gliederung [Bearbeiten]
- Hauptartikel: Politische Gliederung Kroatiens
Kroatien ist in 20 Gespanschaften (kroat. županija, Mz. županije) und die Hauptstadt Zagreb, die selbst die Kompetenzen einer Gespanschaft hat, gegliedert. Die Gespanschaften haben Flächen zwischen etwa 1.000 und 5.000 km². Jede Gespanschaft verfügt über eine gewählte Gespanschaftsversammlung (kroatisch županijska skupština). An der Spitze der Verwaltung einer Gespanschaft steht der Gespan (kroatisch župan), der von der Gespanschaftsversammlung gewählt und vom Staatspräsidenten bestätigt wird.
Die Gespanschaften gliedern sich ihrerseits in Gemeinden (kroatisch općina, Mz. općine), von denen ein Teil den Status einer Stadt (kroatisch: grad) hat. Insgesamt ist die Verwaltung in 124 Städte und 426 Gemeinden unterteilt. 58 % der Bevölkerung lebt in den Städten.
Im Rahmen der Koordinierung von EU-Fonds wurde Kroatien zudem in folgende vier Regionen für statistische Zwecke eingeteilt (entlang von Gespanschaftsgrenzen):
- Središnja Hrvatska (Zentralkroatien)
- Zagrebačka regija (Region Zagreb)
- Jadranska Hrvatska (Adriatisches Kroatien)
- Istočna Hrvatska (Ostkroatien)
→ Hauptartikel: Politik in Kroatien, Regierung der Republik Kroatien
Die Verfassung vom 22. Dezember 1990 wurde Ende 2000/Anfang 2001 in wesentlichen Teilen revidiert. Somit wurde aus einem „halbpräsidialen System“ ein parlamentarisches. Die Änderungen betrafen vor allem die Kompetenzverteilung zwischen den zentralen Staatsorganen und verfolgten in erster Linie das Ziel, die Befugnisse des Staatspräsidenten auf die Regierung und (in geringerem Umfang) das Parlament zu übertragen.
Die Konzentration der politischen Macht in der Verfassung, die früher auf den Präsidenten Franjo Tuđman zugeschnitten war, wurde damit beseitigt. Allerdings behält der direkt gewählte Präsident weiterhin wichtige Kompetenzen in der Außenpolitik, im Zusammenhang mit der Regierungsbildung und den Parlamentswahlen sowie bei der Kontrolle von Militär und Nachrichtendiensten.
Am 16. Oktober 2007 wurde Kroatien für zwei Jahre als nichtständiges Mitglied in den UN-Sicherheitsrat gewählt. Kroatien hält derzeit den Vorsitz im Südosteuropäischen Kooperationsprozess (SEKP). Der Staat strebt einen Beitritt zur Europäischen Union und zur NATO an.
Der kroatische Präsident gilt als Staatsoberhaupt und wird für fünf Jahre direkt vom Volk gewählt. Seit dem 18. Februar 2000 wird dieses Amt durch Stjepan Mesić (auch „Stipe“ Mesić genannt) ausgeübt, der am 16. Januar 2005 für eine zweite Amtsperiode gewählt wurde. Der gewählte Präsident beruft Parlamentswahlen ein und ernennt den Premierminister und die Mitglieder der Regierung.
Das Parlament (Sabor) in Kroatien ist ein Ein-Kammer-Parlament und hat 152 Abgeordnete. Die zweite Kammer, das Haus der Gespanschaften (kroatisch: Županski Dom), wurde im März 2000 abgeschafft. Die Abgeordneten des Sabor werden durch Verhältniswahl bestimmt, bei der eine Fünf-Prozent-Klausel, bezogen auf einzelne Wahlkreise, gilt. Es gibt einen besonderen Wahlkreis für Auslandskroaten. Zusätzlich sind acht Abgeordnetensitze für nationale Minderheiten reserviert. Alle Bürger ab dem 18. Lebensjahr sind wahlberechtigt. Die letzten Parlamentswahlen fanden am 25. November 2007 statt. Amtierender Parlamentspräsident ist Luka Bebić (HDZ)[25].
Der Oberste Gerichtshof Kroatiens (Vrhovni sud Republike Hrvatske) ist die höchste juristische Instanz. Dessen Richter werden vom Justizausschuss des Sabor vorgeschlagen und vom staatlichen Richterrat ernannt. Außerdem gibt es ein Verfassungsgericht und mehrere Straf- und Zivilgerichte sowie Berufungsgerichte. Derzeit befindet sich das kroatische Gerichtswesen in einem grundlegenden Reform-Prozess.
Politische Parteien [Bearbeiten]
Die größten Parteien Kroatiens sind die Kroatische Demokratische Union (HDZ) und die Sozialdemokratische Partei (SDP). Kleinere Parteien sind die Sozial-liberale Partei (HSLS), die Bauernpartei (HSS), die Volkspartei (HNS), die Istrische Demokratische Versammlung (IDS), die Christlich-Demokratische Union (HKDU), die slawonische Regionalpartei, die Partei des Rechts (HSP) sowie die Unabhängigen Demokraten.
Zwischen Dezember 2003 und November 2007 regierte die Kroatische Demokratische Union (HDZ) unter Premierminister Ivo Sanader mit 63 Sitzen im Parlament als stärkste Partei (mitte-rechts) und bildet zusammen mit der Kroatischen Partei der Rentner (HSU) wie auch der Selbständigen Demokratischen Serbischen Partei (SDSS) mit jeweils drei Sitzen, der Kroatischen Sozialliberalen Partei (HSLS) mit zwei Sitzen und dem Demokratischen Zentrum (DC, Abspaltung unter dem ehemaligen HDZ-Außenminister Granić, im Frühjahr 2000 gegründet) mit einem Sitz die Regierungskoalition. Die letzten Parlamentswahlen fanden am 25. November 2007 statt. Nach den Parlamentswahlen 2007 bildet die HDZ gemeinsam in einer Koalition mit der HSU, der SDSS, der HSLS und der HSS die neue Regierung in Kroatien.
Landesverteidigung [Bearbeiten]
- Hauptartikel: Kroatische Streitkräfte
Die Kroatische Armee umfasst in ihrer Friedensstärke etwa 15.000 Soldaten. Die Anzahl der Reservisten beträgt 111.000 Soldaten, von denen sich etwa 32.360 in Bereitschaft befinden. Insgesamt stehen 856.946 Bürger Kroatiens bereit für den Verteidigungsfall. Der Wehretat der Republik Kroatien betrug 1997 etwa 1.1 Milliarden USD (1997), etwa über 5 % des Bruttosozialproduktes; 2007 soll er bei etwa 590 Millionen Euro liegen (1,81 % des BSP).
Der Oberbefehlshaber der Armee Kroatiens ist der Präsident der Republik Kroatien. Der Sabor, das kroatische Parlament, verfügt über die Kontrolle der Streitkräfte, den Wehretat und die strategische Entwicklung.
Seit den 1990er Jahren strebte Kroatien eine Mitgliedschaft in der NATO an. Insbesondere die Flüchtigkeit des mutmaßlichen Kriegsverbrechers Ante Gotovina war dabei lange Zeit ein Hindernis. Beim Treffen des kroatischen Premierministers Ivo Sanader mit dem amerikanischen Staatspräsidenten George W. Bush am 18. Oktober 2006 versicherte letzterer sich dafür einzusetzen, dass Kroatien bereits 2008 zur NATO beitritt. Am 1. April 2009 trat die Mitgliedschaft in Kraft.
Kroatische Truppen sind bereits seit November 2003 Teil der Internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe in Afghanistan (ISAF), unter der Leitung der NATO (Bildung eines regionalen Aufbauteams für den Handel der Stadt Kunduz und Demilitarisierungsprogramme). Im Laufe des Jahres 2006 soll das Kontingent von 50 Soldaten auf 150 aufgestockt werden.
Die Kroatischen Streitkräfte werden auch zu friedenserhaltenden und -sichernden Maßnahmen im Rahmen der Vereinten Nationen eingesetzt:
- Hauptartikel: Wirtschaft Kroatiens
Geostrategische Position Kroatiens [Bearbeiten]
Kroatien befindet sich am Schnittpunkt der beiden paneuropäischer Verkehrskorridore Mitteleuropa–Türkei (Korridor X) und Adria–Ukraine bzw. –Baltikum (Korridor V).
Mit dem Ausbau der Autobahnen sowie dem Bau der Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecke Rijeka-Zagreb-Ungarn erhofft sich die kroatische Regierung, die Verkehrsverbindung Ostmitteleuropa–Asien über den Sueskanal im eigenen Interesse nutzen zu können. Durch den geplanten Bau des Donau-Save-Kanals sowie diverse Infrastrukturprojekte zu Lande soll der Donau-Wasserweg besser mit den Adriahäfen Rijeka und Ploče verbunden werden. Nach Aussagen des kroatischen Verkehrsministers Božidar Kalmeta soll so Rijeka der wichtigste Hafen in Mittel- und Osteuropa werden.[26] Kritiker bezweifeln jedoch die Wirtschaftlichkeit dieser Vorhaben. [27]
Durch Kroatien verlaufen zudem wichtige Erdölpipelines (z. B. die Adria-Anbindung der Erdölleitung Freundschaft).
Offizielle Berichte [Bearbeiten]
Obwohl die Arbeitslosigkeit in Kroatien rund 8,4 % (2007) beträgt, ist die Wirtschaft Kroatiens derzeit im Aufbruch. Dazu tragen vor allem die erhöhten Investitionen als Folge der EU-Beitrittsbemühungen Kroatiens bei. Kroatien ist ebenfalls ein starker Wirtschaftspartner innerhalb des Zentraleuropäischen Freihandelsabkommens (CEFTA).
Im „Global Gender Gap Report 2006“ des Weltwirtschaftsforums belegte Kroatien im weltweiten Ranking einen guten 16. Platz.[28] Im Bericht werden etwa die Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern, die Beteiligung von Frauen in der Politik, sowie in entscheidenden Wirtschaftspositionen eines Staates untersucht.
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In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen folgende wichtige Informationen: Anteil am BSP, Anzahl der Betriebe, durchschnittliche Betriebsgröße
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Die Hälfte (53,16 %) der Landfläche wird als Agrarfläche genutzt. 2007 wurden 7,2 % des Wirtschaftseinkommens durch die Landwirtschaft erzielt, wobei etwa 2,7 % der Bevölkerung in diesem Sektor Tätig waren.[29] Zu der bewirtschafteten Landflächen gehören vor allem die fruchtbaren Böden im Save-Drau-Zwischenstromland, welche intensiv genutzt werden. Die wichtigsten angebauten Früchte sind Zuckerrüben, Kartoffeln, Weizen und Mais. In klimatisch begünstigten Lagen werden auch einige Sonderkulturen angebaut, vor allem Wein und Obst. In Süddalmatien werden mit Tabak und Zitrusfrüchten hohe Ernteerträge erzielt. In der Viehhaltung dominieren die Rinder-, Schaf- und Schweinezucht. In Dalmatien ist der Fischfang eine wichtige Einkommensquelle.
Kroatien ist relativ reich an Bodenschätzen. Vor Ausbruch der Jugoslawienkriege 1991 war die Bergbauindustrie einer der bedeutendsten Arbeitgeber. Erdgas, Erdöl, Steinkohle, Braunkohle, Bauxit, Eisenerz und Porzellanerde (Kaolin) gehören zu den wichtigsten Rohstoffen Kroatiens. In manchen Regionen gibt es auch kleine Vorkommen von Calcium, Naturasphalt, Kieselerde, Glimmer und Salz. Darüber hinaus werden Graphit und Baumaterialien (vor allem Betongrundstoffe) abgebaut.
Die vorherrschenden Industriebetriebe in Kroatien sind Erdölraffinerien, Eisen- und Stahlwerke, Schiffswerften, Chemieunternehmen und Produktionsstätten für Nahrungsmittel, Maschinen, Zement und Beton, Metallwaren und Textilien. Die ehemals bedeutende Bergbauindustrie verzeichnet seit einigen Jahren Rückgänge in der Produktion. Viele der Industriebetriebe Kroatiens wurden im Kroatienkrieg zerstört oder beschädigt. Der Wiederaufbau der Anlagen bindet viele finanzielle Mittel und verhindert eine weitere Entwicklung in einigen anderen Produktionsbereichen. Zu Beginn der Auseinandersetzungen ging ab Mitte 1991 die Industrieproduktion massiv zurück. Ab 1993 verzeichnete die kroatische Wirtschaft Zuwachsraten, und bis 1996 konnten wieder in den meisten Branchen erhebliche Produktivitätssteigerungen verzeichnet werden.
Das Bankwesen ist konsolidiert und die größten Banken des Landes haben mit italienischen und österreichischen Großbanken fusioniert, bzw. wurden von diesen übernommen. Zu den größten Banken in Kroatien zählen die Zagrebačka banka, Privredna banka, Splitska banka, Raiffeisenbank Austria, HVB Croatia banka, OTP banka und Karlovačka banka.
Römisches Amphitheater in
Pula
- Hauptartikel: Tourismus in Kroatien
Kroatien ist allgemein für seine Küste mit hunderten vorgelagerter Inseln bekannt. So wurde Kroatien durch das „World Tourism Barometer“ zum 18. bekanntesten Touristenziel der Welt ernannt. Etwa 10 Mio. Touristen besuchen Kroatien jedes Jahr und erbringen einen Umsatz von 8 Mrd. €.[30] Somit entspringt etwa ein Fünftel des BIP auf den Tourismus des Landes und stellt ein wichtiges Standbein der Wirtschaft im tertiären Sektors dar.
In Kroatien wird Erdöl, Kohle, Wasser und Atomenergie genutzt. Das Kernkraftwerk Krško in Slowenien wurde in einem gemeinsamen Projekt zwischen Kroatien und Slowenien erstellt und versorgt den Norden Kroatiens, vor allem Zagreb mit Strom. Wasserkraftwerke sind meist in der Küstenregion Kroatiens vorzufinden. Das größte Wasserkraftwerk in Kroatien liegt am Peručko jezero (Peručer See) nahe Sinj. Seit einem Beschluss im März 2007 werden in Kroatien auch erneuerbare Energien subventioniert. Kroatien will Ende 2010 mindestens 5,8 % der Elektrizität aus erneuerbaren Energien verwenden. [31] Auch die Regierung investiert erstmals in erneuerbare Energiekonzepte wie zwei Windparks in der Nähe von Sibenik zeigen. [32]
Infrastruktur, Verkehr und Telekommunikation [Bearbeiten]
Das stetig wachsende Autobahnnetz Kroatiens
- Hauptartikel: Infrastruktur, Verkehr und Telekommunikation in Kroatien
Der Verkehrs- und Infrastruktursektor ist derzeit einer der sich am schnellsten entwickelnden Bereiche der kroatischen Wirtschaft. Mehrere Autobahnabschnitte werden über das Land verteilt gleichzeitig errichtet. Damit erhofft man sich unter anderem eine Entlastung kurvenreichen Küstenstraße Jadranska Magistrala. Auch andere wichtige Infrastrukturprojekte, wie Tunnels, Brücken, städtische Kommunalprojekte, Umweltprojekte oder der Ausbau von Häfen befinden sich derzeit in einer Projektierungs- oder Bauphase. Insbesondere für den Tourismus erhofft Kroatien sich nachhaltige Auswirkungen durch bessere Infrastrukturlösungen. Eine bereits in Kraft getretene, transparentere und härtere Gesetzgebung soll hier unkontrolliertes Bauen verhindern.
Das kroatische Autobahnnetz gehört zu den jüngsten in Europa. Viele Autobahnkilometer wurden erst kürzlich fertiggestellt und ein Ende der regen Bautätigkeit ist noch nicht abzusehen. Das Hauptprojekt stellte hierbei die Autobahn A1 Zagreb–Split dar, welche im Frühling 2005 fertiggestellt wurde und eine durchgehende Autobahnverbindung zwischen den beiden größten kroatischen Städten bietet. Bis 2008 sollten einige wichtige Bauprojekte verwirklicht sein. Dazu zählen die Verlängerung der Autobahn bis Ploče in Süddalmatien, bessere Verkehrslösungen für Rijeka (weitere Umgehung), die Autobahnverbindung nach Osijek, der Autobahnausbau nach Sisak und die Autobahnanbindungen in Richtung Serbien, Slowenien sowie Österreich. Zur Zeit wird der Ausbau zahlreicher Raststätten entlang aller kroatischen Autobahnen vorangetrieben. Ebenso sollten mittels modernster Videoüberwachungs-Technik Unfälle vermieden werden. Die kroatischen Autobahntunnel zählen zu den sichersten in Europa. [33]
Der von der staatlichen Gesellschaft Hrvatske Željeznice betriebene Bahnverkehr in Kroatien ist mit einem Streckennetz von 2974 km[34] unterentwickelt und wenig konkurrenzfähig zum Busnetz, das in der Regel Strecken preiswerter und in kürzeren Intervallen bedient. Seit 2005 verkehren auf der Strecke Zagreb–Split die Neigezüge, die eine viel komfortablere und kürzere Reise ermöglichen als zuvor. Im Gegensatz dazu stehen die veralteten Triebwagen auf anderen Strecken insbesondere in den Osten nach Slawonien. Die kroatische Bahn, die sich soeben in einem Privatisierungsprozess befindet (Stand: 2006), ist bestrebt die Reisequalität auf einzelnen Strecken zu erhöhen und die Reisezeiten zu verringern. Neben der abgeschlossenen Modernisierung der Strecke Zagreb - Split soll eine neue Bahnstrecke von Ungarn (Botovo) bis nach Rijeka gebaut werden. Nach Angaben des amtierenden Ministers Božidar Kalmeta soll mit diesem Projekt bereits Ende 2007 begonnen werden und bis 2013 zu Ende geführt werden und somit die Reisedauer von Zagreb nach Rijeka verkürzen.
Die bedeutendsten kroatischen Flughäfen sind Zagreb, Rijeka, Split, Dubrovnik, Pula, Zadar und Osijek. Seit 2005 gehört die nationale kroatische Fluggesellschaft Croatia Airlines zur Star Alliance. Die Flughäfen spielen in Kroatien im Bezug auf den Tourismus eine immer größere Rolle. Die kroatische Regierung investiert daher u. a. in den Ausbau der Flughäfen von Zagreb und Brač.
Seeverkehr und Binnenschifffahrt [Bearbeiten]
Fähre im Hafen von
Rijeka, dem Handels- und Wirtschaftszentrum Kroatiens an der
Adria
In Kroatien gibt es mehrere wichtige Adriahäfen. Der größte Hafen an der östlichen Adriaseite ist Rijeka, gefolgt vom Industriehafen Ploče und dem Passagierhafen Split. Bis 2009 soll der Adriahafen in Rijeka grundlegend modernisiert werden. Als bedeutender Binnenhafen gilt Vukovar an der Donau.
Telekommunikation und Internet [Bearbeiten]
Der Telekommunikationssektor ist in Kroatien bereits weit entwickelt, insbesondere was die Mobilfunknetze betrifft und hat in den letzten Jahren im Vergleich zu anderen Wirtschaftsbranchen in Kroatien die größten Fortschritte gemacht. Dies ist auch daran ersichtlich, dass der Telekommunikationssektor in diesem Land einen höheren Anteil am BIP trägt, als dies in den alten EU-Ländern der Fall ist (über 5 %). Auch die Gesetzgebung in diesem Bereich befindet sich bereits auf europäischen Niveau. Als Folge der Liberalisierung des Marktes im Jahr 2005 kommen immer mehr alternative Telekommunikations-Betreiber auf den kroatischen Markt.
In Kroatien gibt es derzeit (Stand: Frühjahr 2006) drei Mobilfunknetzbetreiber, wobei eine vierte Lizenz noch im Laufe des Jahres 2006 ausgeschrieben werden sollte. Die beiden größten Netze garantieren eine flächenmäßige Abdeckung von über 98 %. Auch die Einführung neuen Technologien, wie WAP, GPRS oder MMS wurde rasch durchgeführt. Auch UMTS und mobile Videotelefonie sind bereits verfügbar. Dem kroatischen Telekommunikationssektor wird immer noch recht gutes Wachstumspotential zugeschrieben, da noch keine vollständige Marktsättigung erreicht wurde.
Breitbandinternetzugänge sind nicht im ganzen Land verfügbar. Durch gezielte Wachstumsanreize soll der Ausbau Breitbandinfrastruktur beschleunigt werden. 2005 wurden in Kroatien bereits Frequenzlizenzen für Internet-Funknetzwerke vergeben. Insbesondere durch neue WiMAX-Funknetzwerke soll die Internet-Infrastruktur in ganz Kroatien ausgebaut werden. Die flächenmäßige Abdeckung ganzer Städte und Regionen mit dieser Technik wurde hierbei beschlossen.
Kroatien nimmt, was die terrestrische Abdeckung mittels digitaler TV-Sendetechnik (DVB-T) betrifft, eine führende Stellung in Europa ein und hat erst unlängst von Seiten der Europäischen Kommission europaweit die beste Bewertung diesbezüglich bekommen. In Kroatien besteht bereits die Möglichkeit zur digitalen Abdeckung von 70 % der Bevölkerung (Stand: 2006).
Kultur und Gesellschaft [Bearbeiten]
- Siehe auch: Bedeutende kulturelle Veranstaltungen
In kultureller und architektonischer Hinsicht wurde der Norden und Nordosten Kroatiens durch seine lange gemeinsame Geschichte mit Ungarn bzw. Österreich im Baustil des Barock geprägt. Der Süden des Landes, das Küstenland von Istrien, der Kvarner-Bucht, des Hrvatsko primorje und Dalmatiens hingegen wurden architektonisch vorwiegend im Stil der Renaissance durch die frühere Seemacht Venedig (1409 bis etwa 1815) beeinflusst.
→ Hauptartikel: Musik Kroatiens In Kroatien ist sowohl moderne Rock- und Popmusik, als auch traditionelle Tamburica- (gitarrenartiges Musikinstrument) und Klapa- (Männerchor) Musik weit verbreitet.
In Zagreb fand 1990 der Grand Prix Eurovision de la Chanson (Songcontest) statt.
Kulturhistorisches [Bearbeiten]
Die Bezeichnung des Kleidungsstückes „Krawatte“ geht auf den Namen eines Volkes der Kroaten zurück. Die kroatischen Soldaten trugen im 17. Jahrhundert ein ähnliches Kleidungsstück um den Hals, ein Halsband mit Fransen, durch das sie recht einfach zu unterscheiden waren. Das Wort „cravate“ wird zum ersten Mal in der französischen Enzyklopädie im 17. Jahrhundert erwähnt, als kroatische Soldaten am Hof Ludwig des XIV. in Paris weilten. Das französische Wort für die Kroaten lautet Croates, was leicht auf das Wort cravate oder im Deutschen „Krawatte“ schließen lässt. (Näheres, siehe: Geschichte der Krawatte.).
Kroatien besitzt mehrere Hochschulen (kroatisch sveučilište) und verschiedene Fachhochschulen (kroatisch veleučilište). Die sieben Universitäten des Landes befinden sich in Dubrovnik, Osijek, Pula, Rijeka, Split, Zadar sowie in der Hauptstadt Zagreb. Daneben unterhalten die einzelnen Universitäten zahlreiche Institute in anderen Städten Kroatiens, wie z.B. in Varaždin. Weitere etwa 40 Forschungsinstitute bzw. wissenschaftliche Großprojekte werden in einer offiziellen Website zusammengefasst.
Die älteste genuin kroatische Wissenschaftsinstitution ist Matica Hrvatska, welche in der Donaumonarchie zur Kultur- und Sprachpflege ins Leben gerufen wurde.
Siehe auch: Liste der Universitäten und Hochschulen in Kroatien
Die Schulpflicht gilt nach der neuen Regelung (2007) für Kinder im Alter von 7 bis 18 Jahren. Die Schulpflicht wird acht Jahre auf der Grundschule abgeleistet, danach wird der Schulbesuch 3 Jahre bis zur 11. Klasse auf einer Fachschule bzw. 4 Jahre bis zur 12. Klasse auf einem Gymnasium fortgesetzt werden.
- Hauptartikel: Medien in Kroatien
Die Presse in Kroatien ist überwiegend auf die Hauptstadt Zagreb konzentriert. Zu den bedeutendsten Tageszeitungen gehören Večernji list, Jutarnji list, Vjesnik, Slobodna Dalmacija und Novi list. Die meistgelesenen Wochenmagazine sind Globus, Nacional und Hrvatski list. Seit 2005 etablieren sich immer mehr Zeitungen im Kleinformat. Dazu zählen 24 sata, sowie die Gratiszeitungen Metropola und Metro.
Kroatien verfügt über ein duales Fernseh- und Rundfunksystem. Aus dem staatlichen Radio Televizija Zagreb ging 1991 Hrvatska Radiotelevizija (HRT) hervor, der derzeit drei Kanäle ausstrahlt. Bereits seit den 1980er Jahren gibt es in Kroatien lokale Privatfernsehsender. Am kroatischen Fernsehmarkt etablierten sich im Zuge der Liberalisierung in den letzten Jahren auch national-sendende Privatsender. Die Privatsender RTL Televizija und Nova TV können in ganz Kroatien empfangen werden. Einige kroatische Fernsehsender sind per Satellit auch in ganz Europa empfangbar.
Nebst den staatlichen Radiosendern der HRT und den national-ausgestrahlten Privatsendern Otvoreni radio, Narodni radio und Radio Marija gibt es in Kroatien bereits seit den frühen 1990er Jahren dutzende lokale Privatradiosender.
Die einzige große kroatische Filmproduktionsfirma ist Jadran Film, die u. a in den 1960er Jahren an den Karl-May Filmen beteiligt war.
→ Hauptartikel: Kroatischer Sport
→ siehe auch: Fußball in Kroatien, Handball in Kroatien sowie Basketball in Kroatien
Sportliche Erfolge [Bearbeiten]
- Fußball: Zu den größten Erfolgen kroatischer Nationalmannschaften zählen der dritte Platz bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich. Die kroatische Fußballnationalmannschaft hat sich bereits drei Mal seit Erlangung der Unabhängigkeit 1991 für die Weltmeisterschafts-Endrunde qualifiziert. Der Fußballverein Dinamo Zagreb gewann 1967 den UEFA-CUP (damals Messepokal).
- Handball: Der Sieg der Handballer bei den Olympischen Spielen von 1996 in Atlanta und 2004 in Athen - wie auch der Sieg bei der Handball-Weltmeisterschaft 2003 in Portugal. Zudem war Kroatien 1995 und 2005 Vize-Weltmeister und 2008 Vize-Europameister im Handball. Im Jahr 2009 wurde Kroatien erneut Vizeweltmeister.
- Basketball: Die Silbermedaille für die Basketballer bei den Olympischen Sommerspielen in Barcelona 1992. In den Jahren 1993 und 1995 holten die Kroaten Bronze bei der EM und 1994 Bronze bei der WM in Kanada.
- Wasserball: Die Silbermedaille für das Wasserball-Nationalteam bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta und der Weltmeistertitel 2007 in Melbourne.
- Rudern: Die Silbermedaille im Rudern für das Gebrüderpaar Nikša und Siniša Skelin in Athen 2004 (im Zweier ohne Steuermann).
- Tennis: Wimbledon-Sieg von Goran Ivanišević 2001 im Tennis. Iva Majoli gewann die French Open 1997. Das Tennis-Nationalteam gewann 2005 erstmals den Davis Cup für Kroatien. Ende 2006 befinden sich außerdem gleich zwei kroatische Tennisspieler unter den Top 10 in der ATP-Rangliste (Ivan Ljubičić und Mario Ančić).
- Wassersport: Die Silbermedaille im Schwimmen für Duje Draganja bei den Olympischen Sommerspielen 2004 in Athen (50 m Freistil) sowie Sanja Jovanović die eine Weltrekordzeit von 26,50 Sekunden aufgestellt hat bei der Kurzbahneuropameisterschaft 2007 der Schwimmer im ungarischen Debrecen über 50 Meter Rücken
- Wintersport: Janica Kostelić holte Dreifach-Olympiagold bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City (Kombination, Slalom, Riesenslalom; Silber im Super G). Bei den Olympischen Winterspielen in Turin konnte sie ihre erfolgreiche Laufbahn mit einer Goldmedaille in der Kombination sowie einer weiteren Silbermedaille im Super-G fortsetzen. Bei den Olympischen Winterspielen in Turin 2006 holte auch der Bruder von Janica Kostelić, Ivica Kostelić, die Silbermedaille in der Kombination
- Leichtathletik: Bei der Leichtathletik WM 2007 in Osaka wird Blanka Vlašić (Split) mit dem Überspringen von 2,05 m Weltmeisterin im Hochsprung und bei den Olympischen Sommerspielen in Peking holte Blanka Silber.
Sportliche Veranstaltungen [Bearbeiten]
- Seit 2005 ist Zagreb-Sljeme eine der FIS World Cup Austragungsorte für die jährliche Tournee des Ski-Slaloms der Damen und Herren. Sljeme gehört mit seiner Besucherzahl (bis zu 15.000 Menschen) zu den größten Ski-Slalom-Austragungsorten in Europa.