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  Albanien
 

Bildung [Bearbeiten]

Der Bildungsbereich hat unter der Transformation und deren Folgen schwer gelitten. Die 1990er-Jahre waren gekennzeichnet durch die landesweite Schließung vieler berufsbildender Schulen sowie die Reduktion der öffentlichen Aufwendungen von 3,7 % (bezogen auf das BIP) im Jahr 1995 auf 2,8 % im Jahr 2004. Damit liegt Albanien deutlich unter dem Schnitt anderer südosteuropäischer Staaten (über 4 %) bzw. der EU-Länder (ungefähr 4,9 %).

Zeigen Albaniens Anstrengungen zur Erreichung der auf dem Millennium-Gipfel beschlossenen Ziele in der Frage der Grundausbildung mittlerweile Früchte, sind die anhaltend niedrigen Einschreibungsraten auf Sekundärniveau und im Hochschulbereich Anlass zur Sorge. So beträgt zum Beispiel die Einschreibungsrate in Sekundarschulen in der Hauptstadt 70 %, in anderen Großstädten 60 %, aber in ländlichen Gebieten nur 25 %. Derzeit verbringen albanische Schüler im Durchschnitt 8,5 Jahre in der Schule, was, verglichen mit dem OECD-Durchschnitt von 14 Jahren, die groben strukturellen Probleme im Bildungswesen illustriert.

Eine der Hauptherausforderungen des albanischen Bildungssystems ist die schlechte Qualität des Bildungsangebots – Verbesserungen, insbesondere hinsichtlich der Arbeitsmarktrelevanz, sind dringend erforderlich. Weitere Probleme sind eine allgemein niedrige Wertschätzung von Bildung in der Gesellschaft und der mangelhafte Zugang zu Bildungsinstitutionen. Von der kürzlich in Angriff genommenen Berufsbildungsreform und dem laufenden Dezentralisierungsprozess sind in den kommenden Jahren entscheidende Systemverbesserungen zu erwarten.

Geschichte [Bearbeiten]

Hauptartikel: Geschichte Albaniens

Antike illyrische Stadt Butrint

Erste Spuren von menschlicher Besiedlung auf dem Staatsgebiet des heutigen Albaniens weisen auf die Zeit vor 100.000 Jahren. Etwa um 1000 v. Chr. besiedelten die Illyrer den Westbalkan. Es konnten einige Reiche von einzelnen Stämmen gegründet werden, wie das Reich der Labeaten, welches von etwa 380 bis 168 v. Chr. bestand. Residenzstädte waren Skodra (Shkodra) und Rhizon (Risan). Nach den Illyrischen Kriegen kam der westliche Balkan Ende des 3. Jahrhunderts v. Chr. unter römischen Einfluss und die Romanisierung der Illyrer begann. Mit der Teilung des Römischen Reichs 395 kam das heutige Albanien unter byzantinische Herrschaft. Im Jahr 591 drangen die Slawen vom Norden her in das Gebiet ein, es folgten Plünderungen auf dem ganzen Balkan. Zwischen 880 und 1018 waren Mittel- und Südalbanien Teil des Bulgarischen Reiches. Im Jahr 1081 fielen die Normannen in das unter byzantinischer Herrschaft stehende Albanien ein.

Nach dem Zerfall des Byzantinischen Reiches infolge des Vierten Kreuzzugs (1204) wechselte die Herrschaft über die Gebiete des heutigen Albanien in schneller Folge. Neben fremden Mächten (Neapel, Serbien, Venedig) konnten auch einheimische Adelige eigene Fürstentümer begründen. Das Fürstentum des Karl Thopias in Mittelalbanien bestand von 1359 bis 1388. Ungefähr zur selben Zeit, von 1360 bis 1421 regierten die Ballsha mit ihrem Fürstentum in Nordalbanien und Montenegro.

1443-1468 führte der Fürst von Kruja, Skanderbeg, erfolgreich den Abwehrkampf gegen die Türken. Nach seinem Tod unterlagen die Albaner und ihre Verbündeten aber und vom Ende des 15. Jahrhunderts an war das ganze Land für mehr als vier Jahrhunderte Teil des Osmanischen Reiches. Im Laufe der Zeit traten die meisten Albaner zum Islam über.

1912, nach dem Ersten Balkankrieg wurde Albanien in den heutigen Grenzen unabhängig.

Der Deutsche Wilhelm zu Wied war 1914 für sechs Monate Fürst von Albanien, er konnte seinen Einfluss aber kaum über Durrës hinaus ausdehnen. Griechen riefen im Süden den Staat Nordepirus aus. Im Ersten Weltkrieg verlor Albanien seine Unabhängigkeit. Bis 1919 war Albanien von den kriegführenden Mächten besetzt.

Albanien versank von 1919 bis 1924 in Nachkriegswirren mit sich schnell ablösenden Regierungen. 1920 konnte der Kongress von Lushnja erste Ansätze einer neuen Staatsorganisation schaffen. Unter Fan Noli scheiterte der Versuch, eine demokratische Republik zu errichten. 1925–1939 folgte eine Phase der autoritären Herrschaft des Ahmet Zogu, der sich 1928 zum König proklamierte. Das Königreich Albanien wurde zunehmend abhängig vom faschistischen Italien. 1939 erfolgte die italienische Annexion.

Während des Zweiten Weltkriegs von 1939 bis 1944 fand ein Partisanenkrieg gegen die italienischen und später deutschen Besatzer statt. Diese hatten dem albanischen Marionettenstaat auch Teile Kosovos, Mazedoniens und des griechischen Epirus angeschlossen. 1944 wurde Albanien von der faschistischen Fremdherrschaft befreit und eine kommunistische Diktatur unter Enver Hoxha errichtet. Die Vorkriegsgrenzen wurden wiederhergestellt. In den folgenden vier Jahren ging Albanien ein Bündnis mit dem Jugoslawien Titos ein. 1948 folgte der Bruch mit Jugoslawien und eine Phase der Anlehnung an die Sowjetunion begann.

Im Jahr 1949 trat Albanien dem Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe bei. 1955 wurde das Land Mitglied im Warschauer Pakt, im gleichen Jahr auch Mitglied der UNO. 1961 kam es zum Bruch mit der Sowjetunion und einer darauf folgenden Anlehnung an die Volksrepublik China.

Verlassenes Fabrikgebäude, wie sie in vielen Teilen des Landes anzutreffen sind

1967 wurde ein totales Religionsverbot erlassen. Albanien wurde der erste atheistische Staat. Ein Jahr später trat Albanien aus dem RGW und dem Warschauer Pakt aus und blieb auf stalinistischem Kurs. Einige Jahre bestand ein Bündnis mit der Volksrepublik China, allerdings erfolgte eine zunehmende Selbstisolation des Landes. 1985 starb Enver Hoxha, zum Nachfolger wurde Ramiz Alia ernannt. 1990 wurde das kommunistische Regime gestürzt und eine Massenauswanderung der Albaner begann.

Der anschließende Transformationsprozess verlief zunächst nur schleppend und ohne große Erfolge. 1991 wurden die ersten freien Wahlen abgehalten, Sieger waren die Kommunisten. Das Land wurde in die Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) und Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) aufgenommen. Die Demokraten unter Sali Berisha übernahmen die Regierung 1992 und leiteten Reformen ein. 1995 wurde Albanien in den Europarat aufgenommen.

Mit dem so genannten Lotterieaufstand 1997 ging der Zusammenbruch der staatlichen Strukturen einher. Es schloss sich eine Friedens- und Aufbaumission der OSZE an. 1998 wurde eine neue Verfassung durch Volksabstimmung angenommen. 1999 nahm das Land zehntausende Flüchtlinge aus dem Kosovo auf. Albanien unterzeichnete 2006 das Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen (SAA) mit der Europäischen Union. Am 28. April 2009 ist der Beitritt zur Europäischen Union offiziell beantragt worden.

Staat und Politik [Bearbeiten]

Die wichtigsten Staatsämter
Liste der Staatspräsidenten
seit dem Sturz des Kommunismus
Liste der Premierminister
seit dem Sturz des Kommunismus

Verfassung [Bearbeiten]

Der albanische Staat ist eine parlamentarische Republik. Gesetzgeber ist das Albanische Parlament (Kuvendi i Shqipërisë), dessen Abgeordnete alle vier Jahre gewählt werden. Staatsoberhaupt Albaniens ist der vom Parlament auf fünf Jahre gewählte Präsident. Die dem Parlament verantwortliche Regierung wird vom Ministerpräsidenten geführt. Albanien hat vor einigen Jahren ein Verfassungsgericht nach deutschem Muster eingerichtet, das sich in den politischen Krisen der jüngsten Zeit als stabilisierender Faktor erwiesen hat. Die derzeit gültige Verfassung wurde am 28. November 1998 durch eine Volksabstimmung angenommen.

Wahlen [Bearbeiten]

Sämtliche demokratischen Urnengänge waren von Irregularitäten geprägt. Während inzwischen davon ausgegangen wird, dass die Stimmenzählung korrekt verläuft, rügen internationale Beobachter nach wie vor die Organisation der Wahlen: Die ablaufenden Prozesse sind nur unzulänglich bekannt und über die Wählerlisten wird noch immer vor jeder Wahl gestritten. Bei den Lokalwahlen vom Februar 2007 kam es noch innerhalb der Monatsfrist vor dem Urnengang zu Gesetzesänderung im Wahlrecht. Der Wahltermin wurde erst nach langem Streit festgelegt.

Bei den Parlamentswahlen am 3. Juli 2005 gewann die bis dahin oppositionelle Demokratische Partei von Ex-Präsident Sali Berisha, ohne eine absolute Mehrheit im Parlament zu erreichen. Aufgrund zahlreicher Einsprachen und notwendiger Wiederholung des Urnengangs in drei Wahlkreisen konnte das offizielle Resultat erst Anfang September publiziert werden. Berisha wurde in der Folge neuer Premierminister. Bei den Lokalwahlen vom 18. Februar 2007 musste die Demokratische Partei eine Niederlage hinnehmen.

Die nächsten Parlamentswahlen finden am 28. Juni 2009 statt.[22]

Parteien [Bearbeiten]

Die Politik wird von den beiden großen Parteien Demokratische Partei und Sozialistische Partei beherrscht. Inhaltlich unterscheiden sie sich nicht wesentlich. Zur Erlangung der absoluten Mehrheit im Parlament sind sie in der Regel auf Koalitionspartner angewiesen, wobei einzelne Parteien des mittleren Spektrums schon in demokratischen und sozialistischen Regierungen beteiligt waren.

Die wichtigen Parteien vertreten keine Religionen. Die Demokraten haben im gegischen Nordalbanien eine Vorherrschaft, während die Sozialisten ihre Anhänger vor allem im toskischen Süden haben. Parteien, die Minderheiten vertreten, sind verboten. Die griechische und die mazedonische Minderheit haben sich deshalb in der Union für Menschenrechte formiert. Viele andere kleine Parteien sind als Abspaltungen der großen beiden Parteien entstanden.

Die wichtigsten Parteien (geordnet nach Anzahl ihrer Abgeordneten):

Außenpolitik [Bearbeiten]

Albanien ist seit 1955 Mitglied der Vereinten Nationen und seit 2000 Mitglied der WTO.[23] Es ist Mitglied im CEFTA, in der BSEC, in der OIC und in der OSZE. Im Februar 2006 ist mit der Europäischen Union ein Stabilisierungs- und Assoziationsabkommen abgeschlossen worden, das bisher von allen EU-Staaten außer Griechenland ratifiziert worden ist. Am 1. April 2009 trat Albanien der NATO bei.[5] Der Antrag auf die Mitgliedschaft in der Europäischen Union wurde am 28. April 2009 offiziell eingereicht.[24]

Militär und Polizei [Bearbeiten]

Albanische Marine
Chengdu J-7, Kampfflugzeug der albanischen Luftwaffe

Die Staatliche Polizei (Policia e Shtetit) mit ca. 12.000 Mitarbeitern untersteht dem Minister für öffentliche Sicherheit. Daneben existiert die "Republikanische Garde" für Ordnungsdienst- und Objektschutz-Aufgaben.

Bei der Staatlichen Polizei existieren unter anderem die Abteilungen Schutzpolizei (Policia e Rendit) und Grenzpolizei (Policia Kufitare). Die Anti-Terror-Gruppe RENEA in Tirana untersteht direkt dem Generaldirektor. Albanien teilt sich territorial in zwölf örtliche Polizeidirektionen in den Präfekturen.

Die Albanischen Streitkräfte zeigten nach dem Lotterieaufstand im Jahre 1997 Auflösungserscheinungen und befinden sich gerade in einer Umstrukturierungsphase. Sie werden an deren Ende 16.500 Mann unter Waffen haben. Die Streitkräfte teilen sich dabei in die drei klassischen Sektoren:

  • Heer 8.300 (20.000 Reserve)
  • Luftwaffe 1.400
  • Marine 1.600

Verwaltungsgliederung [Bearbeiten]

Landkreise Albaniens

Hauptartikel: Verwaltungsgliederung Albaniens

Die neue Verfassung aus dem Jahr 1998 sieht drei Ebenen der lokalen Verwaltung vor: Die untere Stufe der Verwaltungseinheiten bilden die 374 (Stand im Jahr 2004) Gemeinden und Städte. Albanien ist dann weiter in 36 Kreise (rrethe) gegliedert, die heute nur wenige Verwaltungsaufgaben haben. Zwei bis vier Kreise bilden jeweils einen Qark, die obere Stufe der Lokalverwaltung. Insgesamt gibt es zwölf Qarke. Gemeinden und Städte werden in 74 Städte und 2.962 Dörfer unterteilt.

Die Qark-Räte setzen sich aus den Bürgermeistern sämtlicher Gemeinden (komuna) und Städte (bashkia) in diesem Gebiet zusammen. Ihnen obliegen gewisse Aufgaben der lokalen Verwaltung, die im Gesetz über die Organisation und Funktion der Lokalverwaltung aus dem Jahr 2000 umschrieben sind. Die lokalen Verwaltungen sind aber finanziell stark von der Zentralregierung abhängig. Diese ernennt zudem die Präfekten, die in jedem Qark als Aufsichtsorgan der Regierung amtieren und die nicht-delegierten Aufgaben lokaler Geschäfte besorgen.

Die größten Städte

Siehe auch: Liste der Städte in Albanien

Die Einwohnerzahlen der folgenden Städte beziehen sich nur auf die Gemeinde. Die Zahlen stammen von der Volkszählung 2001.

Die Hauptstadt Tirana
  1. Tirana 343.078
  2. Durrës 99.546
  3. Elbasan 87.797
  4. Shkodra 83.598
  5. Vlora 77.691
  6. Fier 56.297
  7. Korça 55.130
  8. Kamza 44.553
  9. Berat 44.191
  10. Lushnja 37.872

Wirtschaft [Bearbeiten]

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Bergwerk im Osten (Bulqiza)
ABA-Business-Center, höchstes Gebäude in Tirana

Zwar machen die Privatisierung und der Ausbau des rechtlichen Rahmens weitere Fortschritte, gleichwohl bestehen gravierende strukturelle Probleme weiter: Das Wirtschaftswachstum beruht zum großen Teil auf Überweisungen der internationalen Geber und der im Ausland lebenden Albaner sowie auf Bautätigkeit. Noch immer sind rund ein Drittel der Bevölkerung in der Landwirtschaft, die rund ein Viertel zum Bruttoinlandsprodukt beiträgt, tätig und leben von Subsistenzwirtschaft. Auch ist der Tourismus bisher kaum entwickelt. Fast die Hälfte der Bevölkerung muss mit weniger als zwei US-Dollar pro Tag auskommen und gilt deshalb gemäß Weltbank als arm. Das durchschnittliche Monatsgehalt wurde für das Jahr 2006 mit 28.322 Lek angegeben, rund € 225.[25]

Eines der größten Probleme des Landes ist die schwache Infrastruktur. Die Hauptverbindungsachsen wurden zwar mehrheitlich erneuert und ausgebaut, die Transportwege in ländlichen Gebieten sind jedoch oft sehr schlecht. Die Wasserversorgung ist meist auf wenige Stunden pro Tag beschränkt, und Stromausfälle gehören insbesondere in den Wintermonaten zum Alltag. Diese Umstände halten nicht nur ausländische Investoren ab, sondern machen es auch inländischen Unternehmen unmöglich, produktiv und kostengünstig tätig zu sein. Die Abschaltung des bulgarischen Kernkraftwerks Kosloduj Ende Dezember 2006 verschärfte die Lage stark: Albanien, das Strom fast nur aus Wasserkraft erzeugt, war wie viele Nachbarländer auf Importe aus Bulgarien angewiesen. Dank der starken Niederschläge der letzten Winter, wodurch sich die Staudämme füllten, bessert sich die Stromversorgung allmählich. Außerdem wurden viele Wasserkraftwerke und Stromnetze saniert und ausgebaut, was einerseits zu einer höheren Stromproduktion und andererseits zu weniger Verlusten beim Transport führte.

Inflationsrate (Stand: 2007)[26]
Jahr Rate
2007 2,9 %
2006 2,5 %
2005 2,0 %
2004 2,2 %
2003 3,3 %
2002 1,7 %
2001 3.5%
2000 4,2 %
1999 -1,0 %
1998 8,7 %

Das Bruttoinlandsprodukt betrug 2006 9,1 Mrd. USD zu laufenden Preisen. Das entspricht einem Wachstum von 5 % (real) im Jahre 2006 (nach 5,5 % im Jahre 2005). Das Wirtschaftswachstum gründet sich auf eine anhaltende Aktivität der Bauindustrie, darüber hinaus auch von Kleingewerbe und Dienstleistungen. Landwirtschaft sowie Industrie und Bergbau kamen, bedingt durch die gravierende Energiekrise, die Produktionsausfälle zur Folge hatte, etwas langsamer voran. Die Landwirtschaft hat mit 20,7 % nach wie vor einen bedeutenden Anteil am Bruttoinlandsprodukt; den Löwenanteil hält der Dienstleistungssektor mit 46,4 % gefolgt von der Bauwirtschaft mit 14,3 %. In der Industrie wurden 9,7 % erwirtschaftet, im Transportsektor 8,9 %. Das Wachstum des Bruttosozialprodukts betrug 2002 4,7 %, im Jahr 2003 6,0 %.

2006 betrug die Arbeitslosigkeit 13,8 %[27], im Jahr 2007 hielt sie sich auf 13,8 %[28]. Überdies geben die offiziellen Zahlen nicht annähernd den hohen Grad der Unterbeschäftigung auf dem albanischen Arbeitsmarkt wieder. So gelten zum Beispiel die Angehörigen von Kleinbauernfamilien nicht als arbeitslos, auch wenn ein halbes Dutzend erwachsene Familienangehörige zusammen kaum zwei bis drei Hektar Land bebauen.

Europäisches Handelszentrum in Tirana

Die Zentralbank Banka e Shqipërisë ist für die Geldpolitik zuständig, emittiert die Landeswährung Lek und übt die Bankenaufsicht aus. Die ehemalige staatliche Bank Banka e Kursimeve wurde im Jahr 2004 von der österreichischen Raiffeisen International erworben und als Raiffeisen Bank Albania zum führenden Finanzdienstleister des Landes entwickelt.

Grundlage eines zukünftig möglichen Wirtschaftszweigs bilden die in jüngerer Vergangenheit entdeckten Rohöl- und Gasvorkommen. Man schätzt ein Gasvorkommen von 3,014 Mia. m³ und ein Ölvorkommen von 2,987 Mia. Barrel.

Energieträger (2005)[29]
Träger Verbrauch Erzeugung Import Export
Erdöl (Barrel/Tag) geschätzt 29.000 7.006 21.600 1.240 (2004)
Erdgas (Millionen m³/Jahr) geschätzt 28.77 28.77 0 0
Strom (Millionen kWh/Jahr) 3.323 5.385 371 300
Stromerzeugung nach Energieträgern (2005)
  • Wasserkraft: 97,1 %
  • fossile Brennstoffe: 2,9 %

Handel [Bearbeiten]

Albanische Kursmünzen
Albanische Exporte im Jahre 2006

Wichtigster Außenhandelspartner sowohl bei Importen, als auch bei Exporten sind – in dieser Reihenfolge – Italien, Griechenland und Deutschland. In der Statistik folgen vor allem weitere Balkanländer. Exportiert werden verarbeitete Nahrungsmittel, Chrom, Textilien, Rohöl, Asphalt und Baumwolle. Importiert werden Nahrungsmittel, Maschinen, Chemikalien, Textilien und andere Verbrauchsgüter.

Landwirtschaft [Bearbeiten]

Als traditionelles Agrarland ist die Landwirtschaft einer der wichtigsten Sektoren Albaniens. Rund ein Viertel der Gesamtfläche – 7.000 km² – sind landwirtschaftlich nutzbar. Das Klima ist grundsätzlich für alle Arten von Landwirtschaft und Viehzucht geeignet, die Qualität der Böden variiert stark nach Region und Lage.

Mit 22 % tragen landwirtschaftliche Aktivitäten wesentlich zum BIP bei. 2004 waren fast 60 % der berufstätigen Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig. Allerdings betreibt der Großteil nur Subsistenzlandwirtschaft. Die Produktivität in der Landwirtschaft ist nach wie vor gering. Hauptprobleme sind der Mangel an Kapital für Investitionen in Maschinen und Anlagen sowie in die Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Bodenfruchtbarkeit, unzureichende Bewässerungssysteme, veraltete Produktionsmethoden (Know-how) und der fehlende Zugang zu Märkten. Die starke Zerstückelung der Anbauflächen und die psychologische Belastung durch Genossenschaftswesens stellen weitere strukturelle Probleme dar, die die Entwicklung der albanischen Landwirtschaft noch auf längere Zeit hinaus hemmen werden.

Die Einführung von Qualitätsstandards, die Verbesserung der Ausbildung, Produktdiversifizierung und die Erschließung neuer Distributionswege könnten kurz- und mittelfristig Qualität und Quantität der landwirtschaftlichen Produktion verbessern und zur Deckung des nationalen Bedarfs an Grundnahrungsmittel (Obst, Gemüse, Milch, Getreide) sowie Halbfertig- und Fertigprodukten (Fleisch- und Milchprodukte, Fruchtkonservate, Gemüsekonzentrate, Honig, Kräuter und Heilpflanzen) beitragen bzw. das Handelsbilanzdefizit entlasten.

Tourismus [Bearbeiten]

Stadt der Tausend Fenster, in Berat

Hauptartikel: Tourismus in Albanien

Unberührte Natur und abwechslungsreiche Landschaften (Ökosystemvielfalt) charakterisieren große Teile Albaniens. Es beherbergt einzigartige Arten an Fauna und Flora, was Albanien bezogen auf seine Größe zu einem der artenreichsten Länder Europas macht. Mit seiner interessanten Kultur sowie dem mediterranen Klima besitzt Albanien weitere Voraussetzungen für die Entwicklung verschiedener Arten von Tourismus.

Die Zahl der Touristen stieg seit 2000 um 80 %. 2004 wurden bereits 588.000 Übernachtungen registriert. Rund drei Viertel der Touristen stammen aus dem Inland, Gäste aus dem Ausland kamen vorwiegend aus den Nachbarländern. Der Beitrag des Tourismussektors zum BIP betrug 2005 4,7 % und stieg im Vergleich zum Vorjahr um 3 % an. 11 % der erwerbstätigen Bevölkerung arbeiteten 2005 im Tourismus, das sind rund 165.000 Personen. Die Einnahmen aus dem Tourismus stiegen von 2002 auf 2004 von 480 auf 740 Millionen USD. Ein Anstieg der Übernachtungszahlen wird auch für die Zukunft erwartet. Das World Travel & Tourism Council prognostiziert ein jährliches reales Wachstum des Tourismus von 5,4 % im Zeitraum von 2006 bis 2015. Tourismus ist ein wesentlicher Bestandteil der albanischen Regierungsstrategie zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes. Basis für die weitere Entwicklung des Sektors ist die 2004 von der albanischen Regierung verabschiedete nationale Tourismusentwicklungsstrategie inkl. Aktionsplan.

Während in der Vergangenheit vor allem in die Errichtung und den Ausbau von Unterkünften und in die Gastronomie investiert wurde – derzeit gibt es in Albanien ungefähr 200 Hotels mit einer Kapazität von knapp 9.000 Betten –, fehlt es insbesondere im Bereich Infrastruktur an wichtigen Investitionen. Um in Zukunft vermehrt zahlungskräftige Touristen aus dem Ausland anziehen zu können, sind vor allem verstärkte Investitionen in die kommunale Infrastruktur, das Verkehrsnetz und den Umweltschutz sowie Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung der Dienstleistungen sowie die Verbesserung der Ausbildung unabdingbar.[30]

Umweltverschmutzung [Bearbeiten]

Nach einem Bericht des Guardian Weekly vom April 2004 ist Albanien das Land mit der höchsten Umweltverschmutzung in Europa. Es gibt eine starke Wasser-, Boden- und Luftverschmutzung durch die Altlasten der Industrie. Der Anstieg der Luftverschmutzung in den letzten Jahren hat seine Ursache jedoch im Zuwachs an Automobilen, die meist als Gebrauchtwagen aus dem Westen eingeführt werden. Hierbei werden wegen der schlechten Beschaffenheit des Straßenbelags oft alte, robuste Dieselfahrzeuge der Marke Mercedes-Benz bevorzugt. Ferner tragen das überall übliche Verbrennen von Müll jeglicher Art, der Verkauf von in der EU nicht mehr zugelassenen Kraftstoffen sowie die rege Bautätigkeit mit der damit verbundenen Staubbelastung zur Luftverschmutzung bei.

Bis zum Jahre 2010 läuft eine Kampagne der albanischen Regierung mit dem Ziel, die Umweltverschmutzung so gut wie möglich auf mitteleuropäisches Niveau zu bringen. Die größten Prioritäten genießen folgende Punkte:

  • Verminderung der Luftverschmutzung (insbesondere der Feinstaubbelastung)
  • Verbesserung der Wasserqualität
  • Schutz der heimischen Wälder und
  • Einführung eines Recyclingsystems

Staatsausgaben [Bearbeiten]

Zwischen 1992 und 2000 lag der Anteil der Staatsausgaben für

Verkehr [Bearbeiten]

Straßennetz [Bearbeiten]

Hauptartikel: Liste der Nationalstraßen und Autobahnen

Zukünftiges Autobahnnetz Albaniens

Die Verkehrsgeographie Albaniens ist vor allem durch das Relief des Landes bestimmt. Die Straßen folgen im Wesentlichen den Flusstälern, haben aber an verschiedenen Stellen auch hohe Pässe zu überwinden. Die überragende Bedeutung der Hauptstadt spiegelt sich auch im Straßennetz wider. Fast alle Nationalstraßen führen nach Tirana.

Die ersten modernen Straßen wurden von 1939 bis 1942 von den italienischen Besatzern gebaut. Dazu gehört zum Beispiel die Strecke Tirana–Elbasan. Unter der kommunistischen Herrschaft ist das Verkehrsnetz kaum entwickelt worden. Allerdings wurde auch der Bedarf künstlich niedrig gehalten, denn Kraftfahrzeuge in Privatbesitz waren bis 1990 nicht gestattet und die schwache Ökonomie des Landes benötigte ebenfalls nur relativ geringe Transportkapazitäten. Die Straßenverhältnisse sind im Allgemeinen noch schlecht, aber mit Mitteln des Balkan-Stabilitätspakts konnten einige wichtige Fernstraßen saniert werden. Dazu gehört die wichtige mittelalbanische Route durch das Shkumbintal, die Elbasan mit Pogradec, Korça und Mazedonien verbindet.

Die erste Autobahn zwischen Tirana und Durrës

Die erste Autobahn Albaniens, die SH 2 (TiranaDurrës), wurde erst im Jahr 2000 fertiggestellt und wurde bereits kurz vor Tirana auf vier Spuren pro Fahrtrichtung ausgebaut. Dabei kostete der Bau eines Autobahnkilometers mehr als einer in Deutschland. Die gesetzlich vorgegebene Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen liegt bei 120 km/h. Seit dem Herbst 2007 existiert eine weitere rund 18 km lange Autobahnverbindung als Teil der SH 4 von Rrogozhina bis nach Lushnja.

Nachdem die West-Ost-Verbindung von Durrës, dem größten Hafen des Landes, zur mazedonischen Grenze sowie fast die ganzen Strecken der Nord-Süd-Verbindung von Montenegro nach Griechenland gut ausgebaut wurden, legt die Regierung jetzt die Priorität auf die bisher für Albanien teuerste Autobahn zwischen Durrës und Prishtina (Grenzübergang Morina). Seit dem Herbst 2006 wird am Verbindungskorridor in den Kosovo gebaut. Ein Bauende wird für den Juni 2009 prognostiziert. Diese Autobahn verläuft durch das teilweise alpine Nordalbanien. Aufgrund dieser Topographie weist sie eine große Zahl von Kunstbauten auf. Der längste Tunnel auf dieser Strecke wird eine Länge von 5,65 km haben. Dies ist das größte und teuerste Infrastrukturprojekt Albaniens.

Die Strecke TepelenaGjirokastra wurde im Sommer 2008 von Ministerpräsident Sali Berisha eröffnet. Damit besitzt Albanien ca. 88 Kilometer neu erstellte Autobahnen.

Eisenbahn [Bearbeiten]

Hauptartikel: Hekurudha Shqiptarë

Typische Komposition mit T 669 zwischen Tirana und Durrës

Alle albanischen Eisenbahnlinien wurden nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut, oft in „Freiwilligen-Einsätzen“ der Bevölkerung und Studenten. Die Bahngesellschaft Hekurudha Shqiptarë betreibt heute die Linien DurrësTirana, Durrës–Elbasan–Pogradec, Durrës–Shkodra und Durrës–Vlora. Nur für den Güterverkehr wiedereröffnet ist die Strecke von Shkodra in das benachbarte Montenegro. Man beabsichtigt - sobald die Finanzierung geregelt ist - den Kauf moderner Dieseltriebzüge. Das Schienennetz beträgt 447 km. Ende 2003 wurde ein Projekt mit dem US-Konzern General Electric unter anderem zu einer Flughafenanbindung und zur Modernisierung und Ertüchtigung der Strecke Tirana-Durrës für Geschwindigkeiten zu bis zu 90 km/h vereinbart. Dafür sollten unter anderem gesicherte Bahnübergänge und eine elektronische Streckenüberwachung installiert werden. Vor den Wahlen 2005 wurde dieses Vorhaben vom Parlament bewilligt. Nach anfänglicher Zustimmung hat aber die neue Regierung dieses Projekt inzwischen auf Eis gelegt, nicht zuletzt auch auf Grund der Bedenken der Weltbank hinsichtlich der Finanzierung.

Seefahrt [Bearbeiten]

Hafen von Vlora

Der wichtigste albanische Hafen befindet sich an der Adria in Durrës. Weitere kleinere Häfen gibt es in Shëngjin, Vlora und Saranda. Von Durrës oder Vlora bestehen regelmäßige Fährverbindungen nach Brindisi, Bari, Ancona, Triest und Venedig in Italien. Das südalbanische Saranda ist von Korfu mit der Fähre zu erreichen. Die albanischen Häfen wurden erneuert und ausgebaut. In Vlora wollen ausländische Investoren einen Containerhafen bauen.[31]

Die Häfen in Durrës, Shëngjin, Saranda und Vlora (Sazan) werden auch militärisch genutzt.

Flugverkehr [Bearbeiten]

Neues Terminalgebäude des Flughafens in Tirana

Tiranas Flughafen ist der einzige zivil genutzte Flughafen Albaniens, benannt nach Mutter Teresa. Er liegt 17 km nordwestlich der Hauptstadt. Der Flughafen verzeichnete 1.107.325 Passagiere, 3.483 t Luftfracht und 18.227 Flugbewegungen (2007). Er bietet auch rund 560 Beschäftigten in 203 Firmen Arbeit. 2007 konnte der Betreiber, ein deutsch-amerikanisches Konsortium, neue Terminals für Passagiere und Fracht in Betrieb nehmen. Wegen der fortwährenden Überlastung des Flughafens ist ein neues Terminalgebäude geplant. Die nationale Fluggesellschaft Albanian Airlines fliegt in die Nachbarländer und nach Deutschland. Die albanischen Billigflug- und Chartergesellschaften Ada Air und Belle Air fliegen Städte in Italien und Südosteuropa an. Fluggesellschaften aus Südosteuropa und einigen wenigen westeuropäischen Ländern haben Tirana als Ziel. Geplant ist auch ein Flughafen in Kukës, der genau wie der Flughafen Tirana europäischen Standards entsprechen soll. Die Baukosten belaufen sich auf 20 Mio. US-Dollar[32]. Außerdem gibt es noch Militärflughäfen in Shkodra und Berat.

Kultur [Bearbeiten]

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Kulla in Theth in Nordalbanien, in der sich von der Blutrache bedrohte Männer einschlossen

Eine eigenständige albanische Kultur entstand im osmanischen Albanien erst mit der Rilindja-Bewegung im 19. Jahrhundert, als erstmals ein albanisches Nationalverständnis entstand. Bis dahin war der Einfluss durch die Kultur der herrschenden Osmanen, der Nachbarvölker und der verschiedenen Religionen maßgebend, aber nicht beherrschend. Herausragendes Beispiel früher albanischer Kunst ist der im 16. Jahrhundert in Südalbanien tätige Ikonenmaler Onufri. Albanische Kultur reduzierte sich in den albanischen Gebieten, wo ein Großteil der Bevölkerung Analphabeten waren und es kaum größere Städte gab, auf die Volkskultur mit Folklore und mündlich überlieferten Epen, zu denen man auch die gewohnheitsrechtlichen Gesetzeswerke, die verschiedenen Kanun-Versionen, zählen kann.

Architektur [Bearbeiten]

Die Architektur in Albanien ist geprägt durch zahlreiche Plattenbauten aus der sozialistischen Zeit sowie durch Häuser im osmanischen Stil und (besonders auf dem Land) archaische Häuser. Einen ganz eigenen Weg hat die moderne Architektur eingeschlagen: Nachdem der Künstler und Bürgermeister von Tirana Edi Rama damit begonnen hatte, triste Gebäude im Stadtzentrum farbig zu streichen, werden jetzt Häuser im ganzen Land farbenfroh bemalt. Insbesondere die Stadtbilder der größeren Orte werden durch viel Farbe und verspielte Architektur aufgelockert. Die Städte Berat ("Stadt der Tausend Fenster" genannt) und Gjirokastra charakterisieren sich vor allem wegen ihren osmanischen Baustil. Shkodra und Durrës sind in der Architektur vornehmlich italienisch (venezianisch) geprägt. Die Stadt Korça ("Paris von Albanien" genannt) weist viele Alleen und Gassen auf, sowie italienischen, französischen und osmanischen Baustil.

Film [Bearbeiten]

Albanische Filmproduktion gibt es seit dem Jahr 1952, als mit russischen Regisseuren der erste Kinofilm gedreht wurde. Es handelt sich dabei um einen Film über den Nationalhelden Skenderbeg, sein Leben und dem Krieg gegen die Osmanen. Produziert wurden die Filme anfangs im Kinostudio Shqipëria e re (Neues Albanien) in Tirana. Dieses Studio produzierte bis zu 14 Filme pro Jahr. Weitere Filme wurden von weniger bekannten Studios produziert. Heute werden im Kinostudio Shqipëria e re keine Filme mehr gedreht[33].

Küche [Bearbeiten]

Hauptartikel: Albanische Küche

Tarator, beliebte Sommervorspeise

Die Albanische Küche ist mediterran geprägt. Albanische Spezialitäten sind Byrek, Bohnensuppe, Biftek, Tarator, Llokume, Kadaif, Sultjash und Bakllava. Typische einheimische Getränke sind Boza, Dhalla und Raki. Viele Spezialitäten sind auch in den Nachbarländern und der Türkei anzutreffen.

Literatur [Bearbeiten]

Hauptartikel: Albanische Literatur

Zu den bedeutendsten Dichtern der albanischen Literatur des 19. Jahrhunderts gehören neben Gjergj Fishta (* 1871, † 1940) unter anderem Naim Frashëri (* 1846, † 1900) und Jeronim de Rada (* 1814, † 1903). Die bekanntesten Vertreter der neueren Prosa sind Fan Noli (* 1882, † 1965) und Mimoza Ahmeti (* 1963). Namhafte Autoren des albanischen sozialistischen Realismus und der zeitgenössischen Literatur sind unter anderem Sterjo Spasse (* 1914, † 1989), Dritëro Agolli (* 1931) und der auch international bekannte Ismail Kadare (* 1936).

Medien [Bearbeiten]

Neben dem staatlichen Radio Televizioni Shqiptar gibt es diverse private lokale und nationale elektronische Sender, wie ALSAT, Top Channel, TV-Klan und weitere. Wie die staatlichen Medien sind auch viele private Sender und Publikationen politisch nicht unabhängig. Seit 2004 sendet der Bezahlfernsehen-Konzern Digitalb viele albanische und internationale Kanäle durch den Satelliten Eutelsat, aber auch durch nationalen Funk aus. Die Reichweite der elektronischen Medien ist viel weiter als diejenige der meisten Zeitungen und Zeitschriften, von denen viele mit sehr kleinen Auflagezahlen und schwieriger Distribution zu kämpfen haben. Mit einer Gesamtzirkulation von 95.100 aller 12 in Albanien erscheinenden Tageszeitungen hat das Land eine der niedrigsten Zeitungsleserraten Europas.[34] Die meist gelesenen Zeitungen Albaniens sind Shqip und Shekulli.

Musik und Tanz [Bearbeiten]

Albanien hat eine reiche musikalische Tradition und eine besondere Folklore wie auch andere Balkanländer mit ihrem eindrucksvollen musikalischen Erbe. Die Interpretation der albanischen Folklore-Musik erfolgt von der Polyphonie-Musik mit der Querflöte oder der Polyphonie-Musik mit dem Dudelsack bis hin zu anderen Richtungen der Musik und den verschiedenen Instrumenten.

Traditionelle Mirditische Tracht

Nordalbanien und die Mirdita haben ganz eigene spezielle Typen von Instrumenten, wie die Lahuta (einsaitiges Instrument), die Çiftelia, der Sharki und den Trommeln (Tupani). Während im Süden die iso-polyphonen Gesänge der Tosken, welche im Jahre 2005 von der UNESCO ins Welterbe der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit aufgenommen und mit einem speziellen Schutz-Programm gefördert wurden[35], besonders populär sind. Das Land hat eine reiche Tradition an städtischer Musik aus Shkodra (jahre-Lieder), Elbasani, Korça (Serenaden-Lieder), Vlora, Përmeti, Leskovik, Delvina (Saze-Lieder) und Berati.

Hauptsächlich folkloristische Feste sind die National Folklore Festivals, welche im Stadtmuseum Gjirokastra ausgetragen werden.

Albanien hat auch eine reiche Tradition an Tänzen mit abwechslungsreichen Kostümen und Choreographien. Es gibt epische und auch lyrische Tänze. Besonders bekannt für ihre Eleganz, Rhythmik und Drama sind die Tänze von Rugova, Tropoja, Devoll, Lunxhëria, der Paar-Tanz von Rrajca und der Labëria (Südalbanien)- und Çamen-Tanz von Osman Taga.

In der Hauptstadt des Landes findet außerdem das Musikfestival Festivali i Këngës statt, welches seit 1961 jedes Jahr organisiert wird und seit 2003 den albanischen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest darstellt.

Sport [Bearbeiten]

Trotz spärlichen internationalen Erfolgs der Albanischen Fußballnationalmannschaft sind die meisten Albaner große Fußball-Fans. Der aktuelle (2008) Trainer der Nationalmannschaft ist der Holländer Arie Haan. In der Superliga kämpfen zurzeit zwölf Mannschaften um den Meistertitel. Die bisher meisten Siege erzielte der KS Dinamo Tirana. Weitere beliebte Sportarten sind Volleyball und Basketball. Es gibt auch eine nationale Reit-Liga, welche jährlich in Tirana ausgeführt wird.

Albanien ist Mitglied der UEFA, FIFA und des Internationalen Olympischen Komitees.

 
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